RUNKEL. Aufgeregt und voller Tatendrang betreten die Jugendlichen in dunkelblauer Bundhose, Blouson und orangenen Helmen den Sportplatz ...
Der Bundeswettbewerb der Jugendfeuerwehren auf Kreisebene wird in Runkel ausgetragen
Von Rebekka Bausch
Für diesen Tag haben sie lange auf Schnelligkeit und Sicherheit hin geübt. Nun ist er da, der große Tag des Bundeswettbewerbs. Jeder möchte für sein Team gute Punkte holen und zum Sieg beitragen.
Der Bundeswettbewerb ist ein zweiteiliger Wettbewerb in zwei verschiedenen Varianten. Dabei wird zweijährlich abgewechselt. In diesem Jahr wurde als Wasserentnahmestelle offenes Gewässer vorgegeben. Der Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr findet jährlich auf verschiedenen Ebenen (Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene) statt. Auf Kreisebene treten Jugendfeuerwehrgruppen aus dem gesamten Landkreis in einem spannenden und leistungsorientierten Wettkampf gegeneinander an.
Ziel des Wettbewerbs ist es, Teamgeist, feuerwehrtechnisches Können, sportliche Fitness und Disziplin unter Beweis zu stellen. Die besten Gruppen qualifizieren sich für die nächsthöhere Wettbewerbsebene. Der Bundesentscheid ist der wichtigste Wettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehr. Von Kreisebene über die Landesebene können sich die Teams für den Bundesentscheid qualifizieren. Dieser Wettbewerb besteht aus einer Löschübung gemäß Feuerwehr-Dienstvorschrift 3 sowie einem 400-Meter-Staffellauf. Jede Mannschaft besteht aus einer Löschgruppe (neun Jugendfeuerwehrmitglieder) sowie einem Ersatzmann.
Auch das Alter der Teilnehmenden ist wichtig
In Hessen wird der Bundeswettbewerb auch als Staffel (sechs Personen) angeboten. Die Teilnehmer müssen am Abnahmetag das zehnte Lebensjahr vollendet haben. Das Durchschnittsalter wird anhand des Geburtsjahrgangs berechnet und nicht anhand des tatsächlichen Alters am Tag des Wettbewerbs. Dieses Durchschnittsalter ist für die Sollzeitberechnung des Staffellaufs (B-Teil) notwendig. Die erreichten Punkte beider Teile werden addiert und die Punktzahl des Gesamteindrucks davon abgezogen. Daraus wird das Gesamtergebnis ermittelt.
Beim A-Teil demonstrierten die Jugendfeuerwehrmitglieder einen Löschangriff mit drei Strahlrohren als Trockenübung. Je nachdem, welche Wasserentnahmestelle bei einem Wettbewerb benutzt wird, offenes Gewässer oder Unterflurhydrant, verändert sich das Zeitlimit. Die Angriffswege waren mit Hindernissen wie einer Leiterwand, einem Kriechtunnel und einem Hindernisbalken bestückt. Zum Abschluss des A-Teils mussten der Angriffstrupp und der Wassertrupp vier Knoten und Stiche so schnell wie möglich korrekt anlegen.
Der B-Teil bestand aus einem 400-Meter Staffellauf mit acht Teilnehmern, dabei mussten auf der Strecke verschiedene Aufgaben bewältigt werden: Schlauch aufrollen, Helm aufsetzen, Gürtel anlegen und Handschuhe anziehen. Ein Strahlrohr musste an einen Schlauch gekuppelt und mit einem Knoten und Stich gesichert werden. Der Zieleinlauf wurde mit einer Feuerwehrleine markiert.
Lautstarke Anfeuerung und gelebte Kameradschaft
Souverän, ehrgeizig und hoch konzentriert, stellten sich die Jugendlichen diesen Aufgaben. Familienmitglieder, Kameraden und Freunde feuerten ihre Teams mit Ratschen und Rufen wie „Ihr schafft das“ lautstark an.
Bei einer Übung rutschte ein Mädchen einer Gruppe aus, sie führt ihre Aufgabe jedoch unbeirrt weiter aus. Nachdem der Befehl „Übung beendet!“ zu hören war, erkundigten sich die Teammitglieder sofort bei ihrer Kameradin nach ihrem Wohlbefinden. Das ist gelebte Kameradschaft.
„Habt ihr etwa heimlich geübt?“, scherzte ein Wertungsrichter mit den Jugendlichen. Nach dem Ergebnis der Übung durch die Wertungsrichter erfolgte bei der Gruppe großer Jubel. „Ich habe ein richtig gutes Gefühl“, berichtete ein Jugendlicher freudestrahlend. „Das Ende des Wettstreits ist immer voll spannend und cool“, meinte sein Kamerad. „Am meisten macht mir das Auswerfen der Schläuche Spaß“, erzählt ein Junge. „Am besten gefällt mir das Zusammensein mit anderen“, findet seine Kameradin. In beiden Kategorien lagen am Ende die Teams aus Kirberg ganz vorne.
SIE HABEN GEWONNEN
Wertung der Gruppen (neun Jugendliche pro Mannschaft):
1. Kirberg 1 1402,0 Punkte;
2. Niederhadamar 1346,0 Punkte;
3. Haintchen 1 1281,9 Punkte;
4. Werschau 1127,0 Punkte.
Wertung Staffel (sechs Jugendliche pro Mannschaft):
1. Kirberg 2 1405,0 Punkte
2. Haintchen 2 1354,0 Punkte
3. Waldhausen 1 1311,0 Punkte
4. Waldhausen 2 1301,0 Punkte
5. Münster 1285,0 Punkte
Die Siegerlisten aus dem Lahn-Dill-Kreis.
Sie fließen nicht in die Wertung bei den Mannschaften aus dem Kreis Limburg-Weilburg mit ein:
Gruppe: 1. Niederscheld 1371,0
Staffel: 1. Mittenaar 2 1358,0
2. Mittenaar 1 1330,0
Bild: Um die vier Saugrohre wird eine Halteleine angelegt, damit die Leitung im offenen Gewässer besser bewegt und gesichert werden kann. Dann erfolgt das Ankuppeln durch den Maschinisten an die Pumpe. Fotos: Rebekka Bausch
Bild: Die Angriffswege sind mit Hindernissen wie einer Leiterwand, einem Kriechtunnel und einem Hindernisbalken bestückt. Fotos: Rebekka Bausch
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