Limburg-Weilburg. „Wie können wir es schaffen, Nachwuchs für die Jugendfeuerwehren auch aus eher feuerwehruntypischen Gruppen zu gewinnen?“ Dieser Frage widmete sich der Thementag „Nachwuchs gewinnen – Vielfalt gestalten“ im neuen Feuerwehrhaus in Runkel ...

Bild: Die Leiter der Jugendwehren aus dem Landkreis ließen sich beraten, wie sie neue Zielgruppen für die Mitarbeit gewinnen können.

Dazu konnte das Jugendbildungswerk versierte Referenten gewinnen: Cihad Taskin und Ute Latzel von DIL (Diversity Management & Interkulturelle Kompetenz) in Frankfurt haben schon mit einigen Jugendfeuerwehren in Hessen und darüber hinaus genau zu diesen Themen gearbeitet. Auch bei Veranstaltungen der Bundesjugendfeuerwehr sind die Referenten von DIL regelmäßig präsent.

Landrat Manfred Michel begrüßt diese Bemühungen ausdrücklich. Vor allem junge Menschen, die selbst bzw. deren Eltern einen Migrationshintergrund haben, aber auch Mädchen und junge Frauen sollten die Zielgruppe sein. Denn diese Gruppen sind nach wie vor in der Feuerwehr unterrepräsentiert. Hier können und möchten sich die Verantwortlichen in den Jugendfeuerwehren im Landkreis Limburg-Weilburg für neue Mitglieder öffnen, machte Landrat Michel deutlich.

Um diese Gruppen zu gewinnen, bedürfe es einer Sensibilisierung der Führungskräfte, aber auch der Aktiven in den Feuerwehren. Beide Seiten müssten sich aufeinander zubewegen. Aber wie? Diese Frage und das gemeinsame Beraten über konkrete Handlungsansätze standen beim Thementag der Mitglieder der Kreisjugendfeuerwehrleitung und der insgesamt 14 Jugendfeuerwehrwarte im Mittelpunkt.

Es wurde recht schnell deutlich, dass eine Mitgliedergewinnung in erster Linie über die direkte Ansprache, eine gute Beziehungsarbeit und das Wissen über die Lebenswelten und Hintergründe derer, die man gewinnen möchte, erfolgt. Damit die Jugendfeuerwehrwarte in den Kommunen diese Aufgabe professioneller angehen können, boten Jugendbildungswerk Limburg-Weilburg und Kreisjugendfeuerwehrleitung den Qualifizierungstag an.

Dialog und Austausch

Diversity und Interkulturelles Lernen (kurz DIL) sei heute in aller Munde, ja fast ein Modethema, meinte Cihad Taskin. „Und dennoch wird es in seiner Vielschichtigkeit und seinem ganz realen Bezug zum Leben und in Arbeitskontexten oft noch verkannt.“ Das Ziel von DIL sei es, zu sensibilisieren und nicht nur im Dialog und Austausch ganz praktisch bei den Menschen, Erwachsenen wie auch Kindern und Jugendlichen anzusetzen, sondern auch die unterschiedlichen strukturellen Fragestellungen gemeinsam zugänglich zu machen.“

Das Thema wird mittlerweile in verschiedenen Zusammenhängen immer intensiver in Deutschland bearbeitet und es lohnt sich auf jeden Fall, auch für die Zukunft der Feuer-wehren im Landkreis Limburg-Weilburg, daran weiter zu arbeiten. Das war die einhellige Meinung in der Gruppe am Ende dieses intensiven Tages.

Infos: www.das-jbw.de, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Telefon:  0 64 31/29 61 18. Zu DIL: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.