Limburg. Die Limburger Jugendherberge brennt, Gäste sind in Gefahr! Dieses Szenario spielte am Wochenende die Jugendfeuerwehr Linter mit tatkräftiger Unterstützung weiterer Limburger Feuerwehren durch. Unser Autor Johannes Koenig war dabei ...
Bild: Gleich heißt es „Wasser marsch!“: Der Einsatztrupp machte sich bereit, die Brandherde in der Limburger Jugendherberge aufzuspüren und zu löschen - Foto: Johannes Koenig
Übung in Jugendherberge
Von JOHANNES KOENIG
„Mein Gott, da kommt jetzt aber ein Großer“, riefen die Damen vor der Jugendherberge, als der Drehleiterwagen der Limburger Feuerwehr mit Blaulicht und Martinshorn an ihnen vorbeirauschte und neben den Einsatzfahrzeugen der Linterer und Lindenholzhäuser Wehren in Stellung ging. Dass dies „nur“ eine Übung war und sie nicht wirklich vor einem Brand nach draußen geflohen waren, zeigte sich in den lachenden Gesichtern der Frauen. Der Großeinsatz war Höhepunkt der 24-Stunden-Übung der Linterer Jugendfeuerwehr.
„Wir wussten nicht, was uns erwartet. Bekannt war nur, dass die Brandmeldeanlage losgegangen ist und es Vermisste gibt“, erzählte Momo Ahmadi (16). Als Gruppenführer musste er die Brandmeldeanlage überprüfen und Brandherde aufspüren. Immer dem Qualm nach, hieß die Devise. Vor dem Eingang machte sich der Angriffstrupp mit Luca Möhlhenrich (16) und Merit Jeuck (11) bereit.
In der Hocke
„Hilfe!“, tönte es das Treppenhaus herunter. Bis die Jugendlichen den Brandherd erreicht hatten, dauerte es ein paar Minuten. Gebückt und mit dem Schlauch in der Hand gingen sie in den ersten Stock. Die Nebelmaschine hatte dort ganze Arbeit geleistet – ohne Taschenlampe war nicht viel zu sehen. Erst als eine Zimmertür aufging, wurde es heller. Am Fenster standen Jugendliche, die mit einem Grinsen auf ihre „Rettung“ warteten. „Sprecht mit ihnen, beruhigt sie“, riet Jugendwart Tobias Laschet, der seine Schützlinge beobachtete. „Bei unseren Übungsstunden erklären wir ihnen vor allem das Technische. Wie man mit Menschen im Ernstfall umgeht, das lernen sie hier.“ Warum aber war der Angriffstrupp eigentlich gebückt unterwegs? „Das haben sie sich von den Großen abgeschaut“, sagte Laschet. „Rauch steigt nach oben, so dass am Boden bessere Sicht herrscht.“
Auch der Drehleiterwagen kam zum Einsatz. Vorsichtig fuhr der mit zwei Feuerwehrleuten besetzte Korb ans geöffnete Fenster. Als der richtige Abstand erreicht war, ging es mit einem beherzten Schritt über die Fensterbank rein in den Korb – bloß keine Höhenangst zulassen! Auf der Rückseite waren derweil Löschtrupps aktiv. Mit Wasser kühlten sie das Dach ab. Nach einer Dreiviertelstunde hatte sich der Rauch verzogen und alle Bewohner hatten in Begleitung der Rettungskräfte den Weg nach draußen gefunden.
Sichtlich zufrieden war auch Herbergsvater Arnd Parczanka. „Wir haben die Gelegenheit genutzt, unsere Evakuierungsmaßnahmen zu erproben. Wir sind durch alle Zimmer gelaufen und haben die Gäste nach draußen zum Versammlungsplatz geschickt.“
Bild: Im verqualmten Flur suchten die Jugendlichen nach eingeschlossenen Personen - Foto: Johannes Koenig
Bild: Die Evakuierung mit der Drehleiter gehörte zu den Höhepunkten der Übung - Foto: Johannes Koenig
[Hier] in unserer Bildergalerie findet man viele weitere Bilder von der Übung.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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