Hinweis: Verwendung der Artikel vom Weilburger- bzw. Nassauer Tageblatt mit freundlicher Genehmigung von Mittelhessen.de.

Bild: Die geehrten und beförderten Merenberger Feuerwehrleute stellten sich mit den Führungskräften und Ehrengästen zum Gruppenfoto zusammen. Links Kreisbrandinspektor Georg Hauch, rechts Bürgermeister Reiner Kuhl. (Foto: Bach)

Drei geheime Wahlgänge waren nötig, bis der neue Gemeindebrandinspektors sowie seine beiden Stellvertreter gefunden waren. Die Hauptversammlung der Feuerwehren der Großgemeinde Merenberg wurden so zu einer abendfüllenden Veranstaltung.

Lars Hoffmann war bisher stellvertretender Gemeindebrandinspektor (GBI), sein neuer Stellvertreter heißt Mario Leuninger, der wiederum seiner Wahl im Vorfeld nur zustimmte, wenn Waldemar Röth zweiter Stellvertreter werde.

Denn nach dem neuen, seit 2009 geltenden Hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz besteht die Möglichkeit, einen zweiten stellvertretenden GBI zu wählen. Die Versammlung hat dies dann beschlossen.

Bild: Gratulation nach der Wahl (von links): Mario Leuninger, Lars Hoffmann, Waldemar Röth und Reiner Kuhl

Neu ist laut diesem Gesetz übrigens auch, dass "für Erholungszeiten nach Einsätzen Lohnausgleich zu zahlen ist". Zu diesem Thema sagte Kreisbrandinspektor Georg Hauch, dass Hessen im Vergleich zu anderen Bundesländern diesen Lohnausgleich trage. Anderswo müssten die Kommunen das übernehmen. Da sei so manches Bundesland neidisch auf Hessen.

Zu den derzeit überall geführten Diskussionen über das Wo und Wie von finanziellen Einsparungen gab der Kreisbrandinspektor zu bedenken: Vielen politisch Verantwortlichen sei bei Überlegungen von Kosteneinsparungen bei der Feuerwehr nicht bewusst, dass zum einen die Gemeinden die Verantwortung für den Brandschutz und die Allgemeine Hilfe trügen und zum anderen die Feuerwehren eine an die heutige Technik angepasste Ausstattung benötigen würden.

Als Beispiel nannte Hauch einen schweren Verkehrsunfall in der Nacht zuvor, bei dem es eine ganze Stunde gedauert habe, bis man den Schwerverletzten aus dem Unfallfahrzeug habe befreien können. "Es wird ja wohl keiner erwarten, dass wir eines Tages wieder mit dem Pferdefuhrwerk ausrücken", sagte Georg Hauch scherzhaft-ernst.

Die Wehren der Gemeinde Merenberg mussten im Jahr 2009 zu insgesamt 24 Einsätzen ausrücken, wie Waldemar Röth in seinem Jahresrückblick schilderte. Es waren dies sechs Brandeinsätze, drei Einsätze der Allgemeinen Hilfe, 13 Brandsicherheitsdienste und zwei sonstige Einsätze mit insgesamt 1062 Einsatzstunden. Für die von Brandschutz-Vorerziehungs-Veranstaltungen sowie der Vor- und Nachbereitung in den Kindergärten und der Albert-Wagner-Schule wurden 155 Stunden aufgewendet.

Merenberger Einsatzkräfte legen Wert auf Lehrgänge und Weiterbildung

4815 Stunden wurden von den Einsatzkräften für Ausbildung, bei Lehrgangsbesuchen auf Kreisebene und an der Feuerwehrschule in Kassel, bei insgesamt 101 Übungen in den einzelnen Ortsteilfeuerwehren und den Übungen des Katastrophenschutzzuges abgeleistet.

Insgesamt 53 Feuerwehrleute haben sich im vergangenen Jahr auch durch die Teilnahme an Lehrgängen und Seminaren erfolgreich weitergebildet.

An der neu definierten Leistungsübung auf Kreisebene haben erstmals wieder seit längerer Pause die Kameraden aus Barig-Selbenhausen teilgenommen und den siebten Platz mit einer Staffel erreicht.

Bert Engelmann hat das Leistungsabzeichen in Bronze und Marco Friedrich, Christoph Horz, Pascal Mehr, Uwe Riepel und Christopher Stuhl haben das Leistungsabzeichen in Eisen erreicht.

Der Mitgliederstand in den Einsatzabteilungen der Ortsteilfeuerwehren beträgt zurzeit 122, davon fünf Frauen.

Silke Meuser, langjährige Gemeindefeuerwehr-Jugendwartin und jetzige stellvertretende Jugendwartin schilderte die Aktivitäten der Jugendwehren, denen 33 Jungen und 14 Mädchen angehören. In Zukunft würden die Übungstermine aller Ortsteile zusammengelegt und in den verschiedenen Orten abgehalten. Seit März 2010 ist Kirsten Klapper neue Jugendwartin. Die Kinderabteilung und die Bambinis hätten sich 20 Mal getroffen. Den Jahreshöhepunkt stellte das Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager in der eigenen Gemeinde dar.

Dessen hervorragende Organisation lobten alle Redner, auch Kreisjugendfeuerwehrwart Florian Lenk.

Merenbergs Bürgermeister Reiner Kuhl dankte allen Aktiven und den Führungskräften für ihr großes Engagement und die gute Zusammenarbeit. Er sagte, dass die Gemeinde im Haushaltsplan 2010 Mittel in Höhe von rund 105 000 Euro zur Verfügung stelle. "Der Marktflecken Merenberg ist stolz auf seine Feuerwehren", sagte Kuhl. Auch Klaus Kaiser und Franz-Josef Sehr vom Kreisfeuerwehrverband lobten die Leistungen der Ortsteilwehren.

Ehrungen und Beförderungen Mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen am Bande für 25-jährigen aktiven Dienst wurden Frank Brückel, Frank Großmann, Oliver Jung, Jochen Weber, Markus Beck und Olaf Becker ausgezeichnet. Die Ehrenmedaille des Nassauischen Feuerwehrverbandes in Silber erhielt Lutz Kauss und die Florian Medaille in Gold Silke Meuser. Befördert wurden: Zum Feuerwehrmann Stefan Bußweiler, Kevin Haibach, Sascha Wagenbach und Marcel Wagenknecht; zum Oberfeuerwehrmann Pascal Mehr sowie Andreas und Tobias Vogel; zum Hauptfeuerwehrmann Andre Dienst, Christopher Herzberg und Mehmet-Akif Seyfi; zum Löschmeister Holger Bußweiler und Jens Vorländer; zum Hauptlöschmeister Dennis Beck; zum Brandmeister Mario Leuninger und zum Oberbrandmeister Lars Hoffmann.(mb)