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Weilmünsterer Feuerwehrleute erzählen von ihrer Tour nach Le Cheylard

Die wahnwitzige Idee wurde bereits 2004 nach etlichen Gläsern Rotwein und Pastis geboren. "Wir saßen mit Feuerwehrkameraden aus Le Cheylard zusammen und haben 40-jährige Partnerschaft gefeiert", erinnert sich Burkhard Gath, der auf die Idee kam. "Am Anfang konnte ich niemand dafür begeistern", so Gath. Überzeugt hat er am Ende drei seiner Feuerwehrkameraden. Die die vier Männer planten die Route für dieses Jahr und arbeiteten eine Strecke aus.
Los ging die achttägige Tour Ende Juni am Le Cheylard-Platz in Weilmünster quer durch den Taunus. Im Gefolge hatten die vier Radler zwei Begleitfahrzeuge. "Eine der schlimmsten Etappen war der Eisenberg in der Pfalz", sagt Michael Schönau. Durch den Regen war der Sandberg aufgeweicht und die Räder sind immer wieder eingesunken. "Aber wir sind so gefahren, dass alle mit gekommen sind", sagt Burkhard Gath. Als erster hätte fast Rolf Schliffer aufgegeben, aber er hielt durch.
"Ich ging davon aus, dass ich die meiste Zeit im Auto mitfahre", sagt Michael Schönau. Doch dazu ist es nicht gekommen, er hat wie die anderen drei gute Kondition bewiesen. Obwohl der vorher erstellte Trainingsplan nie eingehalten worden ist.
Am dritten Tag mussten die Kameraden noch über 600 Kilometer zurück legen, um ihr Ziel zu erreichen. Der erste Halt in Frankreich war der Campingplatz am Lac de Bouzey, einem Stausee in den Vogesen. Übernachtet haben die Radler und ihre Begleiter immer auf Campingplätzen.
Als ziemliche Tortur bezeichnen Schönau und Gath die lange, gerade Strecke nach Bourg en Bresse, bei Temperaturen über 40 Grad Celsius. "Diese Strecke hat uns am Ende einiges abgefordert", sagt Schönau. Dort angekommen, wollte Rolf Schliffer sich im Freibad in die Fluten stürzen, doch er kam zwar in das Bad rein, aber nicht ins Wasser, weil er unerlaubt statt mit einer Badehose mit einer langen Turnhose bekleidet war, erzählen die Radler.
Weiter ging die Tour vorbei an Lyon in Richtung Süden durch das Rhônetal. Eine kurzfristige Änderung gab es in Tournon sur Rhône. Von dort sollte der Weg nach Le Cheylard eigentlich über Lamastre führen, doch die Kameraden verwarfen diesen Plan wegen der steilen, langgezogenen Anstiege. Stattdessen folgten die Weilmünsterer weiter dem Rhônetal und fuhren bei Valances im Tal der Eyrieux flussaufwärts Richtung Le Cheylard.
"Wir haben viele Dinge gesehen, die man während einer Autofahrt nicht sieht"
"Wir haben viele Dinge gesehen, die man während einer Autofahrt nicht sieht", sagt Burkhard Gath. Gegenseitige Motivation habe geholfen, dass keiner aufgegeben hat.
Mitnichten sind die Kameraden abends total müde ins Bett gefallen. "Wir saßen immer lange bei Rotwein und Käse zusammen und haben manchmal sehr wenig geschlafen", sagt Michael Schönau. Unterwegs gab es drei platte Reifen, die dank der guten Ausrüstung schnell geflickt waren.
Als krönenden Abschluss bezeichnen die vier Radler die letzten 50 Kilometer bis in die Partnergemeinde. "Wir fuhren durch eine einmalig reizvolle Landschaft", so Gath. Mittags aßen die Weilmünsterer in einem Restaurant 14 Kilometer von Le Cheylard entfernt, als plötzlich weitere Gäste das Lokal betraten und ein Transparent ausrollten. Darauf stand "Bravo Feuerwehr Weilmünster, herzlich willkommen". Hinter dem Transparent tauchten bekannte Feuerwehrkameraden aus der Partnergemeinde auf. Empfangen wurden die Kameraden der Weilmünster Feuerwehr von Bürgermeister Jacques Chabal und Chantal Pauzié, Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses.
Die Gäste aus Deutschland überreichten das Einladungsschreiben von Bürgermeister Manfred Heep zur Jubiläumsfeier der Städtepartnerschaft, die 2013 50-jähriges Bestehen feiert.
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Dokument erstellt am 22.09.2011 um 16:04:08 Uhr